Lebensmittel haben Ihren Preis und sollten nicht nur als günstige Massenware verkauft werden. Bei besonders günstigen Lebensmitteln ist für den Erzeuger nur eine geringe Gewinnspanne drin. Darunter leidet unter Umständen die Lebensmittelqualität und die Gewinnspanne muss über die Masse der Lebensmittel hereingeholt werden. Damit das gelingt, müssen sowohl Gemüse, als auch Fleisch in rauen Mengen produziert werden und innerhalb kurzer Zeit ernte- bzw. schlachtreif sein. Das bedeutet, es dürfen weder Schädlinge noch Krankheiten die Tiere bzw. Pflanzen befallen. Das führt bei konventionellem Anbau häufig dazu, dass Insektizide eingesetzt werden und in der Massentierhaltung Schädlingsbekämpfungsmittel sowie Antibiotika zur Gesunderhaltung der Tiere benötigt wird. Das führt zu Problemen für Natur, Umwelt und letztendlich auch den Menschen. Nachfolgend wird näher auf die Problematik eingegangen.

Günstig ist nicht gleich gut

Lebensmittel und vor allem Fertigprodukte werden häufig sehr günstig angeboten. Die Käuferin bzw. der Käufer findet günstige und vorgefertigte Teigwaren wie beispielsweise Pizza und kann sich für einige Cent einen Nachtisch kaufen. So wird ein Vanillepudding von etlichen Firmen niedrigpreisig angeboten und wirbt mit leckerem Vanillegeschmack. Da echte Bourbon-Vanille sehr teuer ist, wird in der Regel nicht das Mark, sondern die Schale zur Gewinnung des Aromas verwendet. Des Weiteren sind in einigen Joghurts mit beispielsweise Erdbeergeschmack und Geruch keine echten Früchte drin, sondern das Aroma wurde synthetisch erzeugt. Es gibt generell viele Aromen, die künstlich hergestellt werden und ihren Weg in den Joghurt oder in andere Lebensmittel finden. Auf den Produkten mit künstlich erzeugten Aromen steht dann meistens „Vanillearoma“, „Erdbeeraroma“ oder „Vanillegeschmack“. Auch das Aroma von Nüssen kann künstlich hergestellt werden. Das bedeutet, für wenige Cent erhält man ein Produkt, dass vielleicht schmeckt, aber kaum wertvolle Inhaltsstoffe wie echte Früchte enthält. Auch bei Pizzen wurde teilweise anstelle von tierischem Käse ein pflanzliches Analoga verwendet. Um wirklich zu wissen, was in einem Produkt steckt, hilft die Produktbeschreibung bzw. die Angabe der Inhaltsstoffe nicht immer weiter. Wer wirklich wissen möchte, was er in seinen Körper während des Essens aufnimmt, sollte Produkte aus der Region beziehen. Auch Bio-Produkte besitzen einen nachhaltigen Hintergrund und helfen zu verstehen, was der Mensch eigentlich isst.

Probleme der Massentierhaltung

Die Massentierhaltung wird kritisch betrachtet. Denn um die Tiere gesund zu halten, kann der Einsatz von Medikamenten nötig sein. Früher wurden häufig Antibiotika eingesetzt, damit die Tiere nicht krank werden. Es hat sich zwar einiges hinsichtlich der Vorschriften getan, aber auch heute verschreibt der Veterinär bei Bedarf Antibiotika in der Massentierhaltung. Die vermehrte Antibiotikagabe in der Massentierhaltung kann zudem als Problem bei der Resistenzentwicklung angesehen werden. Neben Medikamenten werden auch Schädlingsbekämpfungsmittel in der Massentierhaltung eingesetzt. Bekannt geworden ist die vermehrte und auch nötige Anwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln mit dem Fipronilskandal. Fipronil wurde verbotenerweise einem in der Massentierhaltung erlaubten Schädlingsbekämpfungsmittel beigemischt und in der Käfighaltung in Hühnerställen eingesetzt. Die Hühner haben das Mittel im Körper aufgenommen und Fripronil wurde so in die Eier übertragen. Das Mittel ist in hohen Dosen schädlich für Erwachsene und kann in kleineren Dosen schädlich für Kinder sein. Ein weiterer Knackpunkt war zudem, dass das Schädlingsbekämpfungsmittel gesprüht wurde und die Hühner die besprühten Käfige weiter genutzt hatten. In der Bio-Haltung verfahren viele Nutztierhalter so, dass in der Bio-Haltung erlaubte Schädlingsbekämpfungsmittel zwar eingesetzt werden. Die Hühner werden aber einige Zeit vom Stall ferngehalten.

Warum sind Bio-Lebensmittel zu empfehlen?

Bio-Lebensmittel unterliegen strengen Richtlinien. Es ist genau festgelegt, wann ein Lebensmittel als Bio-Lebensmittel bezeichnet werden darf. Des Weiteren gibt es strenge Vorschriften hinsichtlich Dünger, Medikamente und Schädlingsbekämpfungsmittel. Zudem bieten einige Hersteller von Bio-Lebensmitteln an, den Weg des Lebensmittels zu verfolgen. Der Kunde kann beispielsweise nachvollziehen, wo das Bio-Fleisch oder die Bio-Banane herkommt. Neben den genannten Vorteilen hat der Kunde zudem die Gewissheit, dass sein Fleisch nicht aus Massentierhaltung stammt und die Bio-Möhre nicht mit Insektiziden, wie sie im konventionellen Anbau benutzt werden, besprüht wurde.

Warum sind Bio-Lebensmittel teurer?

Bio-Lebensmittel sind teurer als herkömmliche Lebensmittel, weil mehr Wert auf Nachhaltigkeit beim Anbau bzw. der Tierhaltung gelegt wird. Der Bio-Bauer hat ab und zu mit schlechter Ernte und langsam wachsenden Produkten zu kämpfen. In der Bio-Tierhaltung wird auf das Wohl der Tiere geachtet, weswegen der Nutztierhalter den Tieren mehr Fläche pro qm bietet, als in der Massentierhaltung. Fläche, nachhaltiges Futter und nachhaltige Tierhaltung kosten mehr als die Massentierhaltung. Des Wegen sind die Produkte teurer.

Lokale und regionale Lebensmittel sind zu empfehlen

Bio-Produkte sind empfehlenswert, weil sie nachhaltig produziert werden. Es ist zudem wichtig Produkte zu erwerben, die aus fairem Handel stammen. Entsprechende Siegel sind auf den Verpackungen aufgedruckt und helfen Produkte aus nachhaltigem Bio-Anbau und aus fairem Handel zu kennzeichnen, die aus anderen Ländern stammen. Im Handel sind zudem regionale Produkte erhältlich, die aus dem Umland der Käuferin bzw. des Käufers kommen. Die regionalen Produkte haben keine langen Anfahrtswege, bis sie im Handel ankommen und sind energetisch nachhaltiger und Umweltfreundlicher. Es muss kein Benzin, Diesel oder welcher Kraftstoff auch immer, unnütz verbraucht werden und sowohl Stickstoff- als auch CO2-Ausstoß sind bei Regionalen Produkten geringer, als bei Produkten die per LKW quer durch Europa oder Deutschland fahren. Bei regionalen Lebensmitteln, beispielsweise direkt vom Bauern in der Umgebung, weiß der Kunde genau, wo sie herkommen. Der Kunde kann beim Bauernladen direkt nach der Nachhaltigkeit, der Tierhaltung und dem Anbau fragen. Des Weiteren unterstützt der Kunde mit dem regionalen Lebensmittelkauf seine Region und hilft den Bauern aus der Umgebung.

Vorteile der Bio-Lebensmittel zusammengefasst:

  • strenge Anbau- und Haltungsvorschriften
  • nachhaltiger Anbau
  • nachhaltige Tierhaltung
  • keine Massentierhaltung
  • keine Insektizide wie im konventionellen Anbau

Vorteile von Lebensmitteln aus der Region:

  • Lebensmittelweg ist nachvollziehbar
  • kurze Lieferwege
  • die Region wird unterstützt

Fazit

Bio-Lebensmittel werden nachhaltig erzeugt und unterliegen strengeren Vorschriften als konventioneller Anbau bzw. als konventionelle Tierhaltung. Der Käufer kann bei Herstellern die Wege des Bio-Lebensmittels nachvollziehen. Des Weiteren sollte ein als Bio-Fleisch gekennzeichnetes Lebensmittel nicht aus Massentierhaltung stammen. Der Kunde kann den Lebensmittelhändler nach der Herkunft des Fleisches fragen, um sicher zu gehen. Die nachhaltige Lebensmittelherstellung führt zu wertigen Produkten, die dem Kunden nicht nur schmecken sollen, sondern auch dem Körper gut tun sollten. Beim Kauf eines Bio-Lebensmittel empfehlen sich zudem regionale Produkte. Diese haben kurze Anfahrtswege, schonen so die Umwelt und helfen den Bauern aus der Region. Wer die Möglichkeit hat, kann in einem Bauernlädchen Lebensmittel erwerben und dort auch die Herkunft sowie die zurückgelegten Wege erfragen. Wenn genügend Menschen Fleisch aus der Massentierhaltung meiden, überwiegend regionale Produkte kaufen und zu nachhaltig produzierten Lebensmitteln greifen, hilft das Mensch, Tier und letztendlich der Umwelt.